Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSfp) ist ein Gesamtkonzept für aufeinander abgestimmte Sanierungsmaßnahmen welches auf die Besonderheiten des betreffenden Gebäudes eingeht. Es werden darin verschiedene Sanierungsschritte aufgezeigt welche auf einen Zeitraum von circa 30 Jahren ausgelegt sind. Ziel ist, dass zum Schluss ein Effizienzhausstandard mit dem Gebäude erreicht wird.
Hierbei ist jedes Haus anders, somit ist auch jeder Sanierungsfahrplan anders. Es werden zum Beispiel die üblichen Nutzungsdauern der verschiedenen Bauteile oder schon durchgeführte Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt.
Ebenso wird ihre individuelle Situation berücksichtigt, wenn sie zum Beispiel mit dem Gedanken spielen eine neue Heizung einzubauen, kann hier gut ermittelt werden, welche Anlagentechnik am besten zu dem Gebäude passt und welche Anforderungen einzuhalten sind.
Der Sinn eines Sanierungsfahrplanes liegt in erster Linie darin, jedem Eigentümer eine ausführliche Energieberatung zugänglich zu machen. Durch die hohe Förderung ist der ISfp für so gut wie jeden bezahlbar und zeigt einem sinnvolle Möglichkeiten für eine umfassende Sanierung auf.
Keine.
Der Sanierungsfahrplan dient alleinig der Beratung des Eigentümers. Sie sind nicht verpflichtet irgendetwas davon auszuführen.
Ein Sanierungsfahrplan kostet bei Ein- und Zweifamilienhäusern 1.650€ und bei Häusern mit drei Wohneinheiten oder mehr 2.150€ allerdings wird dieser Betrag vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusst.
Bei einem Ein- und Zweifamilienhaus beträgt der Zuschuss 650€, bei einem Haus mit 3 Wohneinheiten oder mehr 850€
Beispiel
Der Sanierungsfahrplan kostet 1.650€
Die Förderung des BAFA beträgt in diesem Fall 650€
Es bleibt ein Restbetrag von 1.000€ die selbst bezahlt werden müssen.
Ab dem 01.04.2025 entfällt leider die Möglichkeit, dass der Zuschuss vom Rechnungsbetrag abgezogen werden kann, so dass Sie als Kunde mit dem Gesamtbetrag in Vorleistung treten müssen. Sie bekommen dann den Zuschuss auf ihr Konto überwiesen.
Antragsstellung und alles drum rum übernehme hierbei natürlich ich selbst, so dass Sie als Kunde so gut wie keine Arbeit damit haben.
Ein Sanierungsfahrplan bietet neben der Aufklärung über den energetischen Zustand des Gebäudes und Sinnvolle Sanierungsmaßnahmen noch zwei starke Vorteile:
Wird eine Maßnahme, welche im Sanierungsfahrplan drin steht, ausgeführt, so erhöht sich die Förderung des BAFA oder der KfW um 5%
Beispiel:
Die Fenster im Haus werden für 40.000€ ausgetauscht
Der normaler Fördersatz liegt hierbei bei 15%, also bei 6.000€
Durch den Bonus von 5% erhöht sich die Förderung um 2.000€
Die Kosten für den Sanierungsfahrplan betragen 1.650€ wovon nur 60% bezahlt werden, der Rest wird vom BAFA bezahlt, also kostet dieser noch 1.000€
Die Förderung beträgt, trotz der höheren Kosten durch den Sanierungsfahrplan also
1.000€ mehr
Insgesamt 8.000€
Seit dem 15.08.2022 gilt der Sanierungsfahrplanbonus nicht mehr für den Einbau neuer Wärmeerzeuger (Heizungen) und Solarthermieanlagen.
Alle anderen Maßnahmen (inklusive Heizungsoptimierung*) profitieren weiterhin von dem Bonus.
Ohne Sanierungsfahrplan beträgt der maximale Investitionsbetrag 30.000€ pro Wohneinheit. Mit einem Sanierungsfahrplan erhöht sich dieser Betrag auf 60.000€ pro Wohneinheit.
Man bekommt also nicht nur den höheren Fördersatz von 20%, sondern kann auch einen höheren Investitionsbetrag fördern lassen.
Wird eine Heizung in einem bestehenden Gebäude ausgetauscht, so ist man als Eigentümer (in Baden-Würtemmberg) verpflichtet, mindestens 15% des Wärmebedarfs des Gebäudes aus regenerativen Energien zu beziehen oder den Wärmebedarf des Gebäudes um 15% zu senken.
Das Thema wird auf dieser Seite genauer Behandelt
Mit einem Sanierungsfahrplan wird die Nutzungspflicht erneuerbarer Energie zu einem Drittel erfüllt (also 5% von den benötigten 15%)
Von den Maßnahmen muss auch hierbei keine ausgeführt werden. Die Anrechnung zur Nutzung erneuerbarer Energien findet statt, weil man sich als Eigentümer von einem qualifizierten Gebäudeenergieberater über den energetischen Zustand des Gebäudes und sinnvolle Sanierungsmaßnahmen beraten lässt.
*Zu einer Heizungsoptimierung zählt z.B. der Einbau hocheffizienter Umwälzpumpen, der Einbau von Niedertemperaturheizkörpern mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 55°C, die nachträgliche Dämmung der Rohrleitungen des Heizkreises, die Umrüstung auf Flächenheizung (Wand-, Decke- und Fußbodenheizung), etc., ....