Individueller Sanierungsfahrplan (iSfp)

Was ist das?

Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSfp) ist ein Gesamtkonzept für aufeinander abgestimmte Sanierungsmaßnahmen welches auf die Besonderheiten des betreffenden Gebäudes eingeht. Es werden darin verschiedene Sanierungsschritte aufgezeigt welche auf einen Zeitraum von circa 30 Jahren ausgelegt sind. Ziel ist, dass zum Schluss ein Effizienzhausstandard mit dem Gebäude erreicht wird.

Hierbei ist jedes Haus anders, somit ist auch jeder Sanierungsfahrplan anders. Es werden zum Beispiel die üblichen Nutzungsdauern der verschiedenen Bauteile oder schon durchgeführte Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt.

Ebenso wird ihre individuelle Situation berücksichtigt, wenn sie zum Beispiel mit dem Gedanken spielen eine neue Heizung einzubauen, kann hier gut ermittelt werden, welche Anlagentechnik am besten zu dem Gebäude passt und welche Anforderungen einzuhalten sind.


Was ist der Sinn eines Sanierungsfahrplans?

Der Sinn eines Sanierungsfahrplanes liegt in erster Linie darin, jedem Eigentümer eine ausführliche Energieberatung zugänglich zu machen. Durch die hohe Förderung ist der ISfp für so gut wie jeden bezahlbar und zeigt einem sinnvolle Möglichkeiten für eine umfassende Sanierung auf. 


Welche Maßnahmen muss ich dann umsetzen?

Keine.

Der Sanierungsfahrplan dient alleinig der Beratung des Eigentümers. Sie sind nicht verpflichtet irgendetwas davon auszuführen. 

Was kostet das?

Ein Sanierungsfahrplan kostet bei Ein-  und Zweifamilienhäusern 1.625€ und bei Häusern mit drei Wohneinheiten oder mehr 2.125€ allerdings wird dieser Betrag zu 80% vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle übernommen.


Beispiel

Der Sanierungsfahrplan kostet 1.625€

Die Förderung des BAFA  beträgt in diesem Fall 1300€ (80%)

Es bleibt ein Restbetrag von 325€ (20%) die bezahlt werden müssen


Die Besonderheit liegt hierin auch in der Art wie der Fahrplan gefördert wird, so muss der Betrag nicht vorgestreckt werden (wie es normalerweise der Fall ist), sondern der Kunde bezahlt die 325€ und der Energieberater bekommt den Rest vom BAFA überwiesen.

Antragsstellung und alles drum rum übernehme hierbei natürlich ich selbst, so dass sie als Kunde so gut wie keine Arbeit damit haben.

Habe ich außer der Beratung noch etwas davon?

Ein Sanierungsfahrplan bietet neben der Aufklärung über den energetischen Zustand des Gebäudes und Sinnvolle Sanierungsmaßnahmen noch zwei starke Vorteile:


Bonus für Sanierungsfahrplan bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG):

Wird eine Maßnahme, welche im Sanierungsfahrplan drin steht, ausgeführt, so erhöht sich die Förderung des BAFA oder der KfW um 5%

Beispiel:

Die Fenster im Haus werden für 30.000€ ausgetauscht

Der normaler Fördersatz liegt hierbei bei 20%, also bei 6.000€

Durch den Bonus von 5% erhöht sich die Förderung um 1.500€

Die Kosten für den Sanierungsfahrplan betragen 1.625€ wovon nur 20% bezahlt werden, der Rest wird vom BAFA bezahlt, also kostet dieser noch 325€

Die Förderung beträgt, trotz der höheren Kosten durch den Sanierungsfahrplan also 

1.175€ mehr

Insgesamt 7.175€


Seit dem 15.08.2022 gilt der Sanierungsfahrplanbonus nicht mehr für den Einbau neuer Wärmeerzeuger (Heizungen) und Solarthermieanlagen.

Alle anderen Maßnahmen (inklusive Heizungsoptimierung*) profitieren weiterhin von dem Bonus.


Nutzungspflicht erneuerbarer Energien nach einem Heizungstausch:

Wird eine Heizung in einem bestehenden Gebäude ausgetauscht, so ist man als Eigentümer (in Baden-Würtemmberg) verpflichtet, mindestens 15% des Wärmebedarfs des Gebäudes aus regenerativen Energien zu beziehen oder den Wärmebedarf des Gebäudes um 15% zu senken.

Das Thema wird auf dieser Seite genauer Behandelt


Mit einem Sanierungsfahrplan wird die Nutzungspflicht erneuerbarer Energie zu einem Drittel erfüllt (also 5% von den benötigten 15%)

Von den Maßnahmen muss auch hierbei keine ausgeführt werden. Die Anrechnung zur Nutzung erneuerbarer Energien findet statt, weil man sich als Eigentümer von einem qualifizierten Gebäudeenergieberater über den energetischen Zustand des Gebäudes und sinnvolle Sanierungsmaßnahmen beraten lässt.

*Zu einer Heizungsoptimierung zählt z.B. der Einbau hocheffizienter Umwälzpumpen, der Einbau von Niedertemperaturheizkörpern mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 55°C, die nachträgliche Dämmung der Rohrleitungen des Heizkreises, die Umrüstung auf Flächenheizung (Wand-, Decke- und Fußbodenheizung), etc., ....